Logbuch 2014

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View of Fakarava South Pass

Nuku Hiva

Die zurückgelegte Distanz in den Marquisen beträgt 255 Meilen (472 km)

Nach einer etwas ruppigen, 12 stündigen Überfahrt erreichen wir die grosse Bucht von Taiohae in Nuku Hiva, der grössten Insel der Marquisen. Wir sind nicht allein, zählen mindestens 50 weitere Boote.

Claudia hat seit längerer Zeit Zahnschmerzen und es gibt auf den Marquisen nicht Zahnärzte wie Sand am Meer. Derjenige auf Hiva Oa war im Urlaub. Zum Glück ist der ortsansässige Zahnarzt da und schaut sich das Übel umgehend an. Der Termin für die Wurzelbehandlung steht in 4 Tagen.

Da haben wir gerade Zeit, einen Abstecher in die 5 Meilen entfernte Bucht von Hakau’i, auch Daniels Bay genannt, zu machen. Was uns dort erwartet ist ein kleines Paradies. Die wenigen Einwohner haben aus der Talebene einen einzigen grossen Garten aus Früchten und Gemüse gemacht. Die Vegetation ist einmalig.

Ein echter Garden Eden umittelbar hinter unsere Ankerplatz von Daniel's Bay

Wir begeben uns auf eine Wanderung bis zum Vaipô Wasserfall, mit 350 m der dritthöchste der Welt.

Kleine Steinhäufchen weisen uns den Weg, entlang welchem wir frische Limonen und wilde Chilischoten pflücken. Nach 1 ½ Stunden erreichen wir einen kleinen See am Fuss des Wasserfalls und springen in die wohlverdiente Abkühlung.

Auf dem Rückweg lädt uns Monette spontan zu einer Citronade und gebratenen Bananen ein.

Bedauerlicherweise müssen wir den wunderschönen Ort viel zu früh verlassen, um zurück nach Taiohae zum Zahni zu fahren.

Die Katholische Kirche "Notre Dame des Îles Marquises"

So schön wie es hier tagsüber an Land ist, so schlecht sind die Nächte an Bord. Der Südschwell lässt uns Hin- und Her-Rollen. Wir setzen dem Spiel ein Ende und fahren in den Nordosten nach Anaho, in eine der geschütztesten Buchten der Marquisen.

Von Anaho kann man ein paar schöne Wanderungen unternehmen. Innerhalb von 2 Stunden (inkl. vielen Verschnaufpausen) gelangen wir nach Hatiheu.

Die Kulisse ist wiederum traumhaft. Per Zufall treffen wir eine norwegische Familie (SY Pliosaurus, Ovni 495), mit der wir in regelmässigem Funkkontakt während der Überquerung waren. Sie haben ein Auto gemietet und fahren uns zu einer etwas höher gelegenen archäologischen Stätte. Dort besichtigen wir die Tohuas, das sind Begegnungsplätze, sowie eine Plattform, wo früher menschliche Opferungszeremonien (paepae Meae) stattfanden.

site archéologique

Im Dorfrestaurant von Hatiheu stärken wir uns für den Rückweg. Ein Teller reicht völlig für zwei, denn die Portionen sind enorm. Kurzer Stopp im Dorfladen, wo es das Nötigste zum Einkaufen gibt, dazu kostenlos Pampelmoussen frisch vom Baum gepflückt..

Der Rucksack ist schnell voll und schwer. Es hat gerade noch Platz für die Mangos, die wir unterwegs pflücken. Die am Boden liegenden sind oft schon angefressen oder zermatscht, also muss sich Thierry gut strecken, um an die noch hängenden zu gelangen.

Nach ein paar Tagen Nichtstun, Lesen und Baden unternehmen wir einen etwas kürzeren Spaziergang zur anderen Seite der Bucht, wo die Farm liegt, die den Markt von Taiohae jeweils am Mittwoch und Samstag beliefert. Da die Einheimischen aber Ober-Frühaufsteher sind, gibt es ab 05h00 fast nichts mehr in den Regalen. Hier können wir in aller Ruhe einkaufen, müssen dafür das Gemüse und die Früchte etwas weiter zum Boot tragen.