Logbuch 2017

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Sydney

Australien

Vor 25 Jahren waren wir bereits als Backpackers mit Rucksack und Auto in Australien unterwegs. Niemals hätten wir gedacht, dass wir diesen Kontinent noch einmal und noch dazu mit dem eigenen Segelboot bereisen würden. Doch wir sind tatsächlich unterwegs nach Down Under. Wir peilen die Goldküste Surfers Paradise mit ihrem neuen Einklarierungshafen Southport (Queensland) an, doch ein Talweg (Wettersystem) lässt uns nicht die gewünschte Route einhalten. Schliesslich landen wir in Bundaberg, 200 Meilen weiter nördlich. Die relativ windarme Überfahrt dauerte 5 Tage und 9 Stunden.

Bundaberg Port Marina

Im Vorfeld brodelte auch hier die Gerüchteküche in Bezug auf die strenge Bio-Sicherheitskontrolle in Australien. Schon seit Wochen bauen wir die Vorräte ab und halten das Boot besonders in Schuss. Kurz vor unserer Ankunft gibt es dann ein grosses Buffet; es wäre schade, wenn die Frischprodukte im Abfall landen würden. Die letzten 50 Meilen können wir in der relativ gut geschützten, riesigen Hervey Bay zurücklegen. Wir profitieren von der flachen See und räumen nochmals ordentlich auf.

Schliesslich befasst sich die nette Agentin von der Biosicherheit nur mit einer Thermiten-Art, die es noch nicht in Australien gibt. Sie stellt uns einige Fragen zu unseren letzten Aufenthalten und schaut sich nur kurz im Boot um. Zufrieden verlässt sie uns, nicht ohne eine Rechnung von A$ 360.-- für ihre Dienste zu hinterlassen.

Kookaburra (Eisvogel)

Der Grenzschutzbeamte macht es uns hingegen nicht leicht, aber das ist eine andere Geschichte.

Nach 8 1/2 Jahren Segeln auf den Ozeanen haben wir unsere Begeisterung ein wenig verloren. Ausserdem ist der Rest der Reise nach Asien unsicher. Die Piraterie auf dem direkten Weg zum Roten Meer hat eher wieder zugenommen und die Umfahrung Afrikas würde die Reise um einige Jahre verlängern.

Um den Markt zu testen, hatten wir in Fidschi einen australischen Makler kontaktiert, den uns ein Freund empfohlen hatte. Zu unserer Überraschung kam im Juni ein Ehepaar aus Australien nach Fidschi, um das Boot zusammen mit einem Experten zu prüfen. Sie waren hell begeistert und wollten Vanupieds kaufen, vorausgesetzt, wir würden das Boot bis Ende Oktober nach Sydney überführen.

Gold Coast / Surfers Paradise

Der oben erwähnte Zollbeamte schien gewusst zu haben, dass unser Boot zum Verkauf stand und entschied, es unter Quarantäne zu stellen, bis die Einfuhrsteuer bezahlt war. Durch Überredungen und Erklärungen gab er uns schliesslich einen zweiwöchigen Segelschein, um nach Sydney zu fahren.

Eine ganze Woche verstrich, bis wir wettermässig die geschützte Bundaberg Port Marina am 20. Oktober verlassen konnten. Langweilig bis zur Abfahrt wurde es uns aber nicht. Mit dem Marina Shuttle-Bus fuhren wir am Sonntag an den Shalom Markt in Bundaberg; erledigten Einkäufe in Burnett Heads, wo wir auch die ersten Känguruhs sichteten; wuschen Wäsche und bunkerten Diesel. Und natürlich fehlten die täglichen Dogpartien nicht.

Der Nordwind ist in dieser Saison noch nicht gut etabliert und Wetterfenster zwischen zwei Fronten sind sehr kurz, oft nur 24 Stunden lang. In einigen Etappen gelang es uns jedoch, unter Einhaltung des vorgegebenen Zeitplans, zu unserem Zielort Pittwater zu gelangen.