Logbuch 2009

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476 Meilen (881 Kilometer) von Arzal bis Muros

von Muros nach Porto Santo

Bevor wir die Ria Muros verlassen, tanken wir in Portosin. Hier wird der offizielle Diesel-Preis verrechnet und nicht wie in Camarinas, wo der Liter € 0.15 teurer gewesen wäre.

Wir ankern vor der Marina in Ribeira. Die Stadt macht auf den ersten Anblick keinen sonderlichen Eindruck, aber wir finden einige Geschäfte, wo wir Material für die Schiffsausrüstung (diebstahlsicheres Kabel für das Beiboot, Angelsachen) kaufen können. Die Einheimischen sind sehr freundlich und hilfsbereit und die vorgefundene Fussgängerzone hat ihren Charme.

Am nächsten Tag segeln wir von der Ria Arousa in die Ria Pontevedra, wo wir vor dem schönen Sandstrand in Sanxenxo ankern. Die Sommerferien scheinen noch nicht ganz vorbei zu sein, denn ab 16h00 füllt sich der Strand und auch viele Motorboote ankern um uns herum.

Kurz vor dem Sonnenuntergang kehren die Boote zu den umliegenden Häfen zurück. Eines der grossen Boote, welches vor uns lag, lichtete den Anker und zog diesen samt einer Boje hoch. Die Leine wickelte sich um die Motorschraube und das Boot war somit manövrierunfähig. Durch den starken Wind trieb das Boot voll auf unseren Bug zu. Alle verfügbaren Hände, Füsse und Fender können einen Zusammenstoss im letzten Moment verhindern.

Ein wenig später, der Aufregung nicht genug, hörte Claudia einen riesigen Lärm hinten am Heck. Schon wieder so ein Idiot, dachte sie zuerst. Ein grosses blaues Boot schien in uns hineinfahren zu wollen. Es war der Zoll (Aduanas). Zu zweit kamen sie auf unser Boot rüber und füllten ein Formular aus, bevor sie wieder weiter zogen und schöne schwarze Streifen auf unserem Deck hinterliessen.

Am folgenden Tag besuchen wir Combarro. Das sehenswerte Dorf mit seinen engen Gassen ist sehr touristisch, aber typisch galizisch und mit vielen verschiedenen Getreide- oder Fischlager (Horeos). Der Ankerplatz war bisher einer der ruhigsten, hingegen die Aussicht auf die gegenüberliegende Industriestadt sicher nicht die schönste.

Mit Hilfe des Radars verlassen wir die Ria Pontevedra, welche innerhalb einer halben Stunde mit dichtem Nebel eingedeckt wurde. Ein Motorschiff passiert uns ganz nahe. Wir bemerken, dass unser Radar nicht genau kalibriert ist und eine Abweichung von ca. 20 Grad aufweist.  

Eingangs der Ria Vigo, die letzte Ria vor Portugal, befinden sich die Inseln Cies. Uns erwartet ein toller Ankerplatz vor einem schönen, weissen Sandstrand.

Nach zwei Tagen Nichtstun erreichen wir Baiona, unser letzter spanischer Stopp. Wir kaufen nochmals richtig ein, besichtigen die Burg und Replik der Pinta, eine der drei Karavellen, welche die neue Welt entdeckte.

Die portugiesischen Passatwinde hatten sich eingestellt. Wir verlassen Baiona und erreichen in 8 ½ Stunden Povoa de Varzim, Portugal. Unser Hafenmanöver war "lausig". Ein seitlicher Wind von 25 Knoten (ca. 45 km/h) trieb uns ab. Wir waren zudem das erste Mal – wie könnte es anders sein – nur auf einer Seite vorbereitet. Die anderen Bootsbesitzer holten schon mal ihre Fender raus. Der Adrenalinspiegel stieg, aber alles ging gut - keine Schäden sind zu melden.

Povoa de Varzim bietet einige Vorteile. Die Marina ist günstig, das Personal ist sehr nett und zudem fährt die „Metro“ in 45 Minuten direkt nach Porto. Während zwei Tagen verschaffen wir uns einen guten Überblick und degustieren in einer der zahlreichen Kellereien entlang dem Douro den bekannten Portwein.

Stadtviertel Ribeira

Die Bücherei Lello