Bonaire - Curaçao
August bis Oktober 2011
Nie hätten wir vor 17 Jahren gedacht, dass wir einmal mit dem eigenen Segelschiff in Bonaire Halt machen würden. Was hat sich seither verändert? Die Hauptstadt Kralendijk und die kleinen Dörfer darum sind gewachsen. Vor allem wurde entlang der Küste Richtung Norden heftig gebaut. Aber sonst geht es immer noch ziemlich gemächlich zu und her. Ja keine Hektik an den Tag legen, für das ist es viel zu heiss.
In den ersten Tagen kaufen wir wieder mal so richtig schön ein. Im Stadtzentrum gibt es einen Supermarkt, der, je nach Lieferung aus Venezuela, ein ganz passables Sortiment anbietet. Für die grösseren Einkäufe müssen wir uns ins Industriegebiet begeben. Bei der Hitze nicht gerade sehr spassig. Doch jedes Mal hatten wir Glück. Einmal wurden wir von kanadischen Tauchern mit dem Jeep gefahren, ein anderes Mal wurden wir an der Kasse angesprochen und danach spontan zum Dinghi-Dock gefahren. Gibt es das bei uns!
Schnell ist uns klar, dass wir länger in Bonaire bleiben wollen. Ein angenehmer Tagesablauf mit Baden, Tauchen, Lesen und Landgängen stellt sich ein. Zudem liegen wir schön an einer Boje hinter der Insel, eine kleine Brise bläst stetig durchs Schiff und hält uns abends die Moskitos fern. Einzige Störfaktoren sind tagsüber die vielen Motorboote und Jetskis, die uns leicht ins Rollen bringen.
Nicht ohne Grund wird Bonaire das Taucherparadies genannt. Gerade hinter unserer Badeplattform beginnt das Riff. Wir entdecken von Neuem die Unterwasserwelt, einmal rechts dem Riff entlang, einmal links, oder auch nachts. Weitere schöne Tauchplätze können wir mit unserem Dinghi in wenigen Minuten anfahren.
An einem Nachmittag erhielten wir sogar unerwarteten Besuch. Ein Manta-Roche lieferte uns während fast zwei Stunden ein Spektakel, indem er zwischen den Booten seine Runden drehte.
Weiterhin verfolgen wir die Wetterberichte. Sogenannte tropische Wellen mit viel Regen und Wind ziehen ein- bis zweimal pro Woche über die Antillen, verschonen aber die südlich gelegenen Inseln, da wo wir uns befinden.
Anfang August mutiert eine tropische Welle zu einem Tropensturm und zieht über Martinique Richtung Nord-Westen. Obwohl dieser Sturm mehr als 500 Meilen von Bonaire entfernt ist, blockiert er die Passatwinde und bringt Winde aus Süden, die nachts nach Südwesten drehen.
Freude herrscht, denn alle an den Bojen liegenden Boote werden von dem nun einlaufenden Schwell durchgeschüttelt. Die meisten Fischerboote suchen Schutz in den Marinas. 2 Tage später dreht der Wind und bläst zu unserer Erlösung wieder aus Osten.
In Begleitschaft unserer französischen Freunde Dominique und Dominique mieten wir ein Auto und gehen auf Besichtigungstour. Im südlichen Teil der Insel liegen der Flughafen und die riesigen Salinen. Im Norden befindet sich der Washington Slaagbai Nationalpark. Dort kann man vor allem die grossen Leguane, Eidechsen, rosarote Flamingos, Reiher und Kakteen bestaunen.