Logbuch 2009

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226 Meilen  (418 Kilometer) von Aber Wrac'h nach Falmouth

Aber Wrach - Falmouth

Juli 2009

Während unserem üblichen Stegrundgang entdecken wir plötzlich die Ovni 455 vom CCS (Cruising Club of Switzerland). Die Überraschung könnte nicht grösser sein, als wir zwei bekannte Gesichter, Mitglieder der RGV Vierwaldstättersee, antreffen (Ludwig, links und Simone mit Skipper Silvio). Wiedersehen macht Freude!

Am nächsten Tag - nach Berechnung der Gezeiten und Strömung - konnten wir endlich loslegen. Unser Ziel: St. Peter Port, auf der Kanalinsel Guernsey. 

Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von ca. 6 Knoten müssen wir mit ungefähr 17 - 18 Stunden für die 100 Seemeilen rechnen. 

Wir laufen gegen 14h00 aus, so haben wir die Strömung im ersten und dritten Drittel mit uns - und die erste Nachtnavigation vor uns.

Der Leuchtturm "Les Vierges ", 63 m

Die Überfahrt verläuft sehr gut, wir testen sogar unseren Helfer, die Windsteueranlage. Auch das Radargerät leistet seine Dienste, denn gegen den Morgengrauen entdeckt Thierry einen grossen Christbaum in der Ferne, das grüne Positionslicht ist erst spät erkennbar. Der Kapitän des Kreuzfahrtschiffs namens Eurodam der Holland - America Line macht sich den Spass, rund um unser Böötli zu fahren, um ja nicht zu früh vor St. Peter Port zu ankern.

Am 9. Juli, um 07h30 Ortszeit und bei Hochwasser können wir direkt in den Hafen einlaufen und am Besuchersteg festmachen.

 Der Hafenmeister machte sich zuerst wegen dem Bootstiefgang Sorgen. No worries - wir haben ein Integralschwert. 

Am späteren Nachmittag warten bereits wieder zig Boote vor der Schwelle, um in das Hafeninnere zu gelangen. Wir haben die beste Loge, um die Manöver verfolgen zu können.

Dieser Kreuzfahrtschiff erschreckte uns letzte Nacht, indem er um uns mehrmals kreseilte, um auf den Sonnenaufgang und das Lotsenboot zu warten.

Unsere Ankunft auf britischem Territorium will gefeiert werden, wie es sich gehört: Spiegelei mit Speck, Bohnen an Tomatensauce und Toastbrot mit salziger Butter (es fehlte einzig das "gruusige" Würstchen). Der ganze Ablauf will geplant sein, haben wir doch nur 2 Kochplatten zur Verfügung......

Nach angenehmen Tagen in St. Peter Port, inklusive Inselrundfahrt für Fr. 1.--, verlassen wir den Hafen, um im Norden der Insel in der Ancresse Bay zu ankern. Der Ankerplatz soll, gemäss Reeds (der Navigationsbibel), bei südlichem Wind geschützt sein. Weit gefehlt. Die Nacht war ziemlich unruhig.

Thierry steigt ins klare, aber kalte Wasser, um den Ankerhalt und das Unterwasserschiff zu kontrollieren.

Um sechs Uhr morgens verlassen wir den Ankerplatz. Bis nach Salcombe River, an der englischen Südküste, sind es etwa 70 Meilen. Eine tolle Fahrt, ausser der letzten Stunde, wo sich ein riesiges Gewitter über uns entlädt. Zum ersten Mal müssen wir Gebrauch von unseren Sicherheitswesten machen, welche wir auch an der Rettungsleine befestigen.

Obwohl die Strecke nicht durch das Verkehrstrennungsgebiet führt, kreuzen wir zig Cargos, und die sind schnell.
In der Theorie haben wir Vortritt.
Die Cargos sind nun hinter uns und wir können etwas ausruhen.