Logbuch 2016

Menu
crabe rouge

Von Bora Bora nach Suwarrow

Route Bora Bora - Suwarow - Apia
700 miles de Bora Bora à Suwarow et 510 mile de Suwarrow à Apia au Samoa

Wie viele andere Segler wollten wir erst kleine Inselhüpfer machen und von Bora Bora nach Maupiti, von dort nach Maupelia und weiter nach Aitutaki, Cooks Inseln, segeln. Die Distanz beträgt nur 356 Meilen (660 Kilometer).

Doch das launische Wetter blockiert viele Segelschiffe in diesen Lagunen. In Maupelia gibt es keine Ressourcen ausser Fisch und Kokosnüsse. Die Kühlschränke unserer Segelfreunde leeren sich schnell. In Aitutaki sind die Plätze in der Lagune auf 3 – 4 Boote beschränkt und der Ankerplatz am Aussenriff macht uns nicht an.

Nach etwas mehr als 2 Jahren in Französisch Polynesien verlassen wir Bora Bora am Mittwoch, 15. Juni 2016 in Richtung Suwarrow, mit einem grossen Zwicken im Herzen aber vollem Kühlschrank und aufgestockten Schäften.

Auf Wiedersehen Bora Bora

Die vor uns liegende Distanz bis nach Suwarrow beträgt 690 Meilen (1277 Kilometer). Obwohl die nördliche Strecke im Prinzip durch die Konvergenzzone des Südpazifiks führt, bleiben wir von starken Gewittern verschont. Wir  kommen mit guten Passatwinden zwischen 15 und 25 Knoten und angenehmer See während des grössten Teils unserer Fahrt vorwärts.

Nur am Samstag, 18. Juni, müssen wir den einzigen Regenschauer mit Winden von 30 – 40 Knoten während 5 Stunden ertragen. Da dabei auch die Windrichtung änderte, mussten wir unser Stagsegel hissen, welches mit dem gerefften Gross wunderbar harmonierte, bis dem Wind die Puste ausging.

Am Montagmorgen, 20. Juni, erreichen wir nach 5 Tagen Suwarrow und ankern um 10h00 vor der Hauptinsel (Anchorage Island). Erst kurz vor der Insel sehen wir wie aus dem Nichts ein englisches Segelboot, Tana Vika, welches einen Tag früher von Maupiti los fuhr.

In Suwarrow gibt es nicht sehr gute Ankerplätze, auf jeden Fall nicht vor Anchorage Island, dem einzigen erlaubten Ort. Die Korallenköpfe sind allgegenwärtig und bei Hochwasser lässt der Schwell die Boote ganz schön tanzen.

Wir wählen die Methode von Antoine (bekannter französischer Segler und Singer) und bringen an unserer Ankerkette 3 grosse Bojen an, die verhindern sollen, dass sich die Kette bei Winddrehern um die Korallenblöcke wickelt. So reduzieren wir das Risiko, dass die Ankerkette bricht. Ein solches Unglück passierte letztes Jahr einem Segelboot, das völlig zerstört auf dem Riff hängen blieb.

Robinson auf Suwarrow

Kaum geankert, kommen auch schon die zwei Park-Ranger vorbei und bombardieren uns mit Dokumenten zum Ausfüllen: Navigationspapiere; Gesundheitsformular; Bio-Sicherheit; Immigrationspapiere und separate Crewliste; Ausräucherungs-Bestätigung und noch weitere Formulare, deren Sinn und Zweck ein Rätsel bleibt. Kostenpunkt: US$ 50.— für den Park und US$ 20.—, weil wir das Online Formular von der Ankunftsavisierung nicht ausgefüllt hatten.

Da wir nicht wissen, wie lange wir bleiben und unser Dinghi gut in der Vorderkabine verstaut ist, schwimmen wir an Land. Wir entdecken den Ort, der für Tom Neale, ein neuseeländischer Einsiedler, während 25 Jahren Heimat bedeutete. Hier ein kleines Video zu seinem Leben. Seine Bleibe fungiert heute als Buchladen, daneben steht der „Yachtclub“ von Suwarrow, das Haus der beiden Ranger. Harry und Pie (Vater und Sohn) leben hier völlig eigenständig von Anfang Juni bis Ende November. Mit Hilfe des Kurzwellen-Radios oder dem Satelliten-Telefon stehen sie täglich in Verbindung mit Rarotonga, der Hauptinsel der Cooks. Sie dürfen in der Lagune fischen und ab und zu Langusten oder Kokosnuss-Krebse essen, was uns Seglern formell verboten ist.

In Überzahl: die Einsiedlerkrebse